Fitnessbikes aus Carbon – Was sind ihre Vor- und Nachteile und für wen sind sie geeignet?

Fitnessbikes aus Carbon und Fitnessbikes aus Metall werden immer beliebter. Ihre Kombination aus Sportlichkeit und coolem Design machen Fitnessbikes zum Bike-Trend der Stunde. Außerdem sind sie ideal, um mit Spaß am Radfahren zugleich fit zu werden, ohne dabei unbequem unterwegs zu sein. Einerseits muss man sich nicht in gebückter Haltung an einem Rennradlenker festhalten, der möglicherweise zum Bremsen ein Umgreifen erfordert, andererseits ist ein Fitnessbike nicht ganz so nackt wie ein Fixie mit Singlespeed. Bequem kann man in unzählige Gänge schalten, die schnelles Fahren in hohen Gängen ebenso ermöglichen wie Berganstiege und Blitzstarts in kleinen Gängen.

Für den sportlichen Vortrieb sind aber nicht nur schmale Reifen, geringes Gewicht und eine gute Gangschaltung von Vorteil, sondern auch ein verwindungssteifer Rahmen, der eine nahezu direkte Kraftübertragung auf die Straße ermöglichen soll. Daher bestehen die Rahmen teurerer Fitnessbikes aus Carbon. Die Frage, die sich uns heute deshalb stellt ist: Lohnt es sich, ein Fitnessbike aus Carbon anzuschaffen, was sind die Vorteile von Carbon gegenüber anderen Materialen und rechnet sich der Preisaufschlag für ein Fitnessbike aus Carbon?

Mein persönlicher Favorit aus der Carbon Ecke*

Die Vorteile eines Fitnessbikes aus Carbon

Carbon ist ein ganz besonderer Werkstoff, bei dem es sich eigentlich nicht um reinen Kohlenstoff, sondern um einen Verbundwerkstoff handelt, der durch Kohlefasern verstärkt wird. Man erkennt ihn leicht an seiner matt-schwarzen Optik, die geradezu High-Tech-Feeling ausstrahlt. Nicht die Kohlefasern machen diesen Werkstoff so teuer, sondern die Verarbeitung, und das damit verbundene Know-how. Meist werden diese Verbundstoffe sogar per Hand hergestellt. Aber was kann dieses Material wirklich leisten, macht ein Fitnessbike aus Carbon Sinn? Viele Hersteller setzen auf Fitnessbikes aus Carbon, weil dieses Material ein enormes Leichtbaupotenzial aufweist, ohne an Steifigkeit gegenüber anderen Materialien zu verlieren. Nichts schlägt Carbon im Steifigkeits-Gewichts-Index und in der Dauerbelastung. Außerdem kann die Steifigkeit des Materials den Anforderungen angepasst werden: Die Hersteller können etwa den Hinterbau eines Rahmens seitlich versteifen, was einen minimalen Energieverlust beim Antritt ermöglicht, als auch vertikal flexibler gestalten, um den Sitzkomfort zu erhöhen.

Vorteile eines Fitnessbikes aus Carbon:

  • bester Steifigkeits-Gewichts-Index aller Materialien,
  • tolle High-Tech-Optik,
  • hält extreme Dauerbelastung aus,
  • Anpassung des Materials an spezielle Anforderungen möglich.

Die Nachteile eines Fitnessbikes aus Carbon

Der größte Nachteil eines Fitnessbikes aus Carbon ist, dass es teurer ist als ein vergleichbares Modell etwa aus Aluminium. Zum einen ist das Rohmaterial, Matten aus Carbonfasern, in der Herstellung teuer, da es einem aufwendigen Wärmeverfahren in der Herstellung unterworfen ist. Andererseits müssen die Rahmen aufwendig konstruiert, per Hand in eine Form gelegt und dann in einem Spezialofen ausgebacken werden. Mit anschließender Lackierung werden für ein Fitnessbike aus Carbon also mehr Arbeitsstunden aufgewendet als für eines aus Metall. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch die schwierige Berechnung der Verbundstoffe und die Handarbeit Fehler in der Herstellung wahrscheinlicher sind, die die Festigkeit beeinträchtigen; so kommen Brüche von Carbonrahmen im Rennsport weitaus häufiger vor als bei den Metallmodellen. Bricht ein Rahmen aus Carbon, dann tut er dies auch unvermittelter als ein Metallrahmen, dessen Bruch zäher ist und sich eher ankündigt. Fitnessbikes aus Carbon sind druckempfindlich, größere Stöße, eine abgesprungene Kette oder unsachgemäßer Transport können den Verbundstoff relativ leicht beschädigen. Weitere Minuspunkt sind, dass dauerhafte Sonneneinstrahlung das Epoxidharz schädigen kann ebenso wie die erhöhte Korrosionsgefahr durch Straßensalze. Deswegen sollte ein Fitnessbike aus Carbon öfter gereinigt werden.

Nachteile eines Fitnessbikes aus Carbon:

  • teurer als Fitnessbike mit Metallrahmen,
  • Brüche sind abrupter und ein wenig wahrscheinlicher,
  • reagiert auf Druck und sehr lange Sonneneinstrahlung empfindlich,
  • pflegeaufwendiger*.

Für wen machen Fitnessbikes aus Carbon also Sinn?

Ein Fitnessbike aus Carbon bzw. seines Rahmens ist ein Muss für Performer, die die neuesten und besten Materialien für ihr Bike brauchen und dabei nicht auf jeden Euro schauen müssen. Ein Rahmen für ein Fitnessbike aus Carbon ist dabei ein Muss, er spart Gewicht, sieht toll aus und verspricht eine hohe Steifigkeit und Langlebigkeit. Außerdem sollte der Besitzer seinem Fitnessbike aus Carbon viel Liebe, sprich Pflege und Sorgfalt bei Transport, Umgang oder beim Basteln zukommen lassen. Liebhaber und Bikefetischisten werden mit einem Fitnessbike aus Carbon richtig glücklich. Sie können sogar weitere Teile des Fitnessbikes aus Carbon, wie Lenker, Sattelstütze, Laufräder bis zu letzten Schraube und so weiter, aus Carbon ordern. Es ist zwar fraglich, ob das noch Sinn macht, aber der Carbon-Werkstoff ist über seine nicht zu widerlegenden Vorteile hinaus zu einem Lifestyle-Produkt geworden, der aus dem Rennsport kommend immer mehr semi-professionelle Radler fasziniert.

Wer sollte lieber die Finger von einem Fitnessbike aus Carbon lassen? Ein Fitnessbike aus Carbon ist kein Muss, um viel Freude an einem Fitnessbike zu haben. Wer auf das allerletzte Gramm Gewicht, die größtmögliche Steifigkeit des Rahmens und die High-Tech-Optik verzichten kann, ist auch mit einem Aluminiumrahmen gut bedient. Zumal ein geringerer Aufwand an Pflege als bei einem Fitnessbike aus Carbon nötig ist, auch ist das Metall robuster im täglichen Umgang und ein Bruch des Rahmens eher unwahrscheinlich. Der größte Vorteil aber ist der Preis: Ein Fitnessbike aus Carbon kostet oft das Doppelte oder mehr als ein gewöhnliches. Kühle Rechner werden hier ihre Vorteile finden.

Autor: A-264113 von Textbroker.de