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Bikepacking Gravel Touren durch Deutschland – Urlaub auf zwei Rädern!
Deutschlands landschaftliche und vegetative Vielseitigkeit, das abwechslungsreiche Klima und das entsprechende Abenteuerpotenzial machen Touren mit dem Gravel Bike hier zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die facettenreichen Trails durch Deutschland bieten sämtliche abenteuerliche Herausforderungen, weswegen diese neue Radgattung überhaupt zum Leben erweckt wurde. Gravel Bikes eignen sich nicht nur für wechselnde Untergründe und Fahrstile, sondern sind auch die perfekte Wahl für lange Touren. Von feuchten Waldwegen über holprige Schotterwege, im Rennrad-Modus über den Asphalt oder ganz entspannt durch die Landschaft radeln – mit dem Gravel Bike lässt sich all das problemlos in einer Tour vereinen.
Breite Reifen und Scheibenbremsen gewährleisten ein komfortables und sicheres Fahren auf unbefestigten Wegen. Dichtmilch in den Reifen beugt Pannen vor und der gekröpfte Rennrad ähnliche Lenker mit nach außen gerichteten Lenkerenden führt den Flitzer schnell und sicher durch das Gelände. Die stabile Konstruktion des Gravel Bikes bietet viel Platz für Taschen und Ausrüstung und macht es somit zu deinem idealen Gefährt für lange, mehrtägige Touren. Bist Du regelmäßig sportlich mit dem Rad unterwegs und möchtest das Rad dabei abhängig von den Gegebenheiten nicht ständig wechseln, dann ist das Gravel Bike perfekt für dich.
Im diesem Artikel erhältst Du wertvolle Tipps und Tricks rund um Gravel Touren durch Deutschland. Wir verraten dir, wie Du dich und dein Gravel Bike ideal auf lange Touren vorbereiten kannst, damit dein Bikepacking Urlaub zum unvergesslichen Erlebnis wird.
Gut vorbereitet und ausgestattet in den Sattel
Damit Du deine lang ersehnte Bikepacking Gravel Tour in vollen Zügen genießen kannst, ist eine gute Planung das A und O. Im Folgenden erfährst Du, was es beim Packen und der Routenplanung ganz besonders zu beachten gibt.
Die Packliste – minimalistisch professionell
Beim Bikepacking mit dem Gravel Bike gilt grundsätzlich das Motto ‘weniger ist mehr’, da leichtes Gepäck eine entscheidende Voraussetzung für ein komfortables Fahren langer Touren ist. Eine gute Planung und Vorbereitung der nötigen Ausrüstung ist somit unverzichtbar, um anschließenden Fahrspaß garantieren zu können. Hierbei geht es darum, die richtige Balance zu finden, denn nichts ist ärgerlicher, als auf einer langen Tour Essenzielles zu vergessen oder wiederum unnötigen Ballast dabei zu haben.
Zu den wesentlichen Dingen, die Du auf langen Bikepacking Routen dabei haben solltest, gehören:
- Funktionsbekleidung,
- warme, trockene Kleidung zum Wechseln,
- Regensachen für nasse Tage,
- ein kleines Handtuch, um ein Bad im Fluß genießen zu können,
- Werkzeug für Notfallreparaturen am Rad,
- ein zuverlässiges Navigationsgerät oder eine aktuelle Landkarte,
- und ein bestücktes Erste-Hilfe-Set für den Notfall.
Abhängig davon, ob du eher klassisch von Hütte zu Hütte radelst oder ob du unabhängig mit Schlafsack, Zelt und Kocher durch die Natur ziehen willst, solltest Du entsprechend vorbereitet und ausgestattet sein. Beim Biwakieren oder Wildcampen, solltest Du dich unbedingt im vornherein über die landesspezifische Rechtslage erkundigen. Wird es doch die Hütten-Tour, ist es gegebenenfalls nötig im Voraus ein Bett zu reservieren.
Ein wenig Verpflegung, wie Riegel für Zwischendurch, Nudeln oder Reis, gehören auch in die Tasche. Grundsätzlich kommst Du auf langen Touren aber früher oder später an einer Bäckerei, einem Gasthaus oder einer Hütte vorbei und kannst die verfahrenen Kalorien dort wieder aufstocken. Für eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung bieten sich verschiedenen Trinksysteme oder Flasche an, die sich am Fahrrad oder in den Taschen verstauen lassen. Trinkwasser kannst Du in der Regel in allen Dörfern an den öffentlichen Brunnen auffüllen. Bist Du außerhalb der Zivilisation unterwegs, bietet es sich an, einen Wasserfilter einzupacken, um beispielsweise Wasser aus Gebirgsbächen trinken zu können.
Zu guter Letzt solltest Du für Bikepacking-Touren ein gewisses Maß an Grundfitness mitbringen, da Du dadurch entspannter fahren und die Umgebung umso mehr genießen kannst. Planst Du eine längere Tour mit vielen Höhenmetern, schadet eine sportliche Vorbereitung mit Radeln, Joggen oder anderen Ausdauer- und Kraftsportarten ein paar Monate bevor es losgeht garantiert nicht.
Die Routenplanung – das Ziel ist natürlich der Weg
Neben einer gut durchdachten Packliste ist eine intensive Routenplanung, bevor endlich los geradelt wird, ein weiterer Schlüssel zu mehr Fahrfreude. Hierzu stehen dir verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, auf die Du bei der Planung der Route durch Deutschland zugreifen kannst:
- Planen mit Landkarte
- Smartphone mit App
- Navigationsgerät
Wenn Du es traditionell magst, kannst Du die Strecke mit einer aktuellen Landkarte vorbereiten und durchführen. Landkarten enthalten viele, detaillierte Weginformationen. Es gibt sogar Karten, die die Verkehrsbelastung darstellen. Ein wesentlicher Vorteil von Karten liegt in ihrer Ausfallsicherheit, da sie nicht auf Batterien oder Akkus angewiesen sind. Mit Karten ist der Standort allerdings nicht ersichtlich, das Lesen und Planen erfordert Übung und Geduld, sie stellen nur eine begrenzte Abdeckung zur Verfügung und sind außerdem oftmals schwer und unhandlich, was insbesondere bei längeren Strecken einen wesentlichen Nachteil darstellt.
Wenn dir die Karte zu abenteuerlich ist, gibt es noch die Option, die Route mit dem Smartphone und einer entsprechenden App zu Planen und zu Überwachen. Auf dem Markt findest Du mittlerweile unzählige Karten- und Navigations-Apps, die unbegrenztes Kartenmaterial liefern. Mit dem Smartphone sind GPS-Standort und Live-Navigaton ersichtlich, Du hast Zugriff auf die schnellste Route, erhältst genaue Angaben der Kilometer- und Höhenmeter sowie der geschätzten Fahrtzeit. Kostenlose Apps wie Google Maps und MapsMe stellen für die Planung der Routen allerdings oft Kartenmaterial mit unzureichender Qualität zur Verfügung. Hier kann es tatsächlich mal vorkommen, dass Du plötzlich über eine Hauptverkehrsstraße oder Ackerland geschickt wirst. Besser ausgestattet ist da die kostenpflichtige App Komoot, die weltweites Kartenmaterial hoher Qualität zur Verfügung stellt. Nachteilig in der Routenplanung mit dem Smartphone sind dessen begrenzte Akkulaufzeit, was auf längeren Strecken zum Problem werden kann, sowie dass das Gerät in der Regel nicht wasserfest ist.
Zu guter Letzt kannst du natürlich auch auf ein Navigationsgerät zurückgreifen, dass die Planung und Durchführung der Tour insbesondere durch sein unendliches und vor allem zuverlässig und gepflegtes Kartenmaterial, die Anzeige des GPS-Standortes, die Live-Navigation und eine höhere Akkulaufzeit als beim Smartphone unterstützt.
Die beliebtesten Bikepacking Routen zum Greifen nahe
Warum in die Ferne, wenn das Bikepacking-Abenteuer doch direkt vor deiner Haustür auf dich und dein Gravel Bike wartet? Im Folgenden erhältst Du wertvolle Informationen über die beliebtesten Gravel Touren rund um München, quer durch Deutschland und – falls es dich doch etwas weiter weg verschlägt – bis hin in die Schweiz, nach Italien oder an die tschechische Grenze.
Der Jurasteig
Auf einer farbenfrohen Strecke durch das nördlich von München gelegenen Jura erlebst Du 240 Kilometer langen Trail-Spaß mit dem Gravel Bike. Diese Strecke hat neben anspruchsvollen Auffahrten und abwechslungsreichen Downhill-Trails außerdem schattige Wälder, funkelnde Flüsse, satte Wiesen und noch viel mehr herrliche Landschaft zu bieten, die Du in drei bis vier Tagen vom Sattel aus genießen kannst. Nachts findest Du Unterschlupf auf einem der zahlreichen Campingplätze oder in einer Pension. Der Jurasteig erfordert gute Kondition und ist eine optimale Vorbereitung für eine Alpenüberquerung.
Transalp-Touren
Die Transalp-Touren führen dich auf rund 600 Kilometern von München quer über die Alpen, beispielsweise bis ins italienische Riva am Gardasee oder ins schöne Venedig. Auf rund 9000 Höhenmetern wird auf diesen Gravel Touren mit dem Bike überwiegend auf Schotter, Asphalt und Waldwegen entlang spektakulärer Schluchten, Pässe und Täler geradelt. Im Internet findest Du zahlreiche Varianten der Alpenüberquerung und kannst dir den Trail zusammenstellen, der am besten zu dir passt. Abhängig von Schwierigkeit und Profil der Strecke dauern diese Gravel Touren in der Regel fünf bis acht Tage. Insgesamt gibt es unzählige Möglichkeiten, sowie Start- und Endpunkte der beliebten Alpenüberquerungen. Phantasie und Sportgeist sind hier keine Grenzen gesetzt.
Trans Bayerwald
Ähnlich anspruchsvoll und erlebnisreich wie eine Transalp-Tour führt dich die 700 Kilometer lange Trans Bayerwald, die sich in zwei mehrtägige Etappen unterteilt, einmal quer durch den Bayrischen Wald. Die Süd-Route erstreckt sich auf rund 344 Kilometern und 8300 Höhenmetern ausgehend von Furth im Wald durch den Vorderen Bayrischen Wald, mit Orientierung am Donaukamm, bis nach Passau. Eine etwa siebentägige Tour mit steilen Anstiegen und anspruchsvollen aber auch moderaten Abschnitten erwartet dich. Von Passau ausgehend startet die Nord-Route dann wieder zurück zu ihrem Ausgangspunkt Furth im Wald und orientiert sich dabei am Grenzkamm des Bayrischen Waldes und des Böhmerwaldes. Dieser Teil der Strecke besticht auf seinen 361 Kilometern und 8350 Höhenmetern durch seine wilden Wälder, die Ruhe und die atemberaubenden Gipfelaussichten des Dreisessels und des Großen Arbers.
Bikepacking Trans Germany
Ein Klassiker unter den Gravel Touren durch Deutschland ist das jährlich stattfindende Selbstversorger-Event Trans Germany, das seine Teilnehmer von Basel ausgehend bis zum Kap Arkona auf Rügen über eine Strecke von 1652 Kilometern und 20.000 Höhenmetern über Asphalt, Schotterwege, Pflasterstraßen, Sand und Wurzeln führt. Das Event wird von den Teilnehmern selbst organisiert und gewährt jedem Sportbegeisterten die kostenlose Teilnahme – sei es zu Fuß, mit dem Roller oder mit deinem Gravel Bike.
Tipp: Einrichtung deiner individuellen Gravel Touren durch Deutschland mit Komoot
Wie bereits erwähnt, ist die Navigationssoftware Komoot ein zuverlässiger Begleiter bei der Routenplanung, der Streckenverfolgung und der Verwaltung deiner geplanten und absolvierten Touren. Hier erfährst Du wie Du deine Tour mit Komoot vorab planst, was Du über Komoot während der Gravel Touren wissen solltest und warum die App auch noch nach der Tour wahnsinnigen Spaß macht.
Der Umgang mit Komoot ist einfach, schnell und praktisch.
Fitness-Bikes.net
Du meldest dich zunächst kostenfrei auf der Website www.komoot.de an und erstellst dort ganz einfach dein Profil. Anschließend lädst Du dir die kostenfreie Komoot-App aus dem App-Store für iOS oder Android herunter. Grundsätzlich ist die Nutzung von Komoot kostenfrei. Beim Umgang mit der Outdoor-Navigation ist es aber empfehlenswert eines der kostenpflichtigen Pakete (Einzelregion, Regionen Paket oder Komplett Paket) zu buchen, mit denen Du Zugriff auf zahlreiche Offline-Karten, Sprachnavigation, kostenlose Karten-Updates und viele weitere praktische Features erhältst.
Zum Grundstein der Routenplanung mit Komoot zählt die Tourensuche. Auf der Startseite der Homepage findest Du zur Inspiration eine satte Auswahl verschiedener Gravel Touren mit ausführlicher Beschreibung und vielen wissenswerten Informationen über die Strecke.
Individuelle Touren und Routen im Detail
Neben einem weitreichenden Angebot bereits existierender Touren hast Du natürlich auch die Möglichkeit deine ganz individuelle Tour zu erstellen. Zur Einrichtung deiner persönlichen Route meldest Du dich einfach in deinem Profil an und wählst die Option ‘Routenplaner’. Du wirst weitergeleitet auf eine Seite mit einer virtuellen Karte und einem Navigationsfeld, über dessen Suchfeld Orte und Adressen gesucht werden können. Unterhalb des Suchfeldes legst Du fest, ob Du einen einfachen Weg (Nur Hinweg) oder einen Rundweg (Hin- & Rückweg) radeln möchtest. Über einen Filter kannst Du außerdem Gaststätten, Campingplätze, Bahnhöfe, Flüsse und andere Punkte und Highlights auf der Karte an- und ausblenden. Wichtig ist es außerdem in der Navigation festzulegen, wie Du deine Tour bestreiten willst, damit dir Komoot entsprechend eine passende Route vorschlägt. Zur Auswahl stehen Wandern, Fahrrad Fahren, Mountainbiken, Rennrad Fahren oder Joggen. Da Du mit deinem Allrounder Gravel Bike unterwegs bist, hast du bei den Zweirad-Optionen freie Wahl. Des Weiteren kannst du zwischen verschiedenen Karten wählen, darunter die Komoot Map, die Open Cycle Map, Open Street Map usw., wobei für eine vollständige Nutzung des Routenplaners empfohlen wird, die Komoot Map zu nutzen, da dort mit Zuverlässigkeit alle Wege eingezeichnet sind, die zum Routing benötigt werden.
Nun zur eigentlichen Routenplanung: Abhängig davon, ob Du eine einfache Strecke oder einen Rundweg zurücklegen möchtest und davon, wie Du zu deinem Ausgangspunkt anreisen möchtest (Auto, Zug, Rad etc.), wählst Du entsprechend deinen gewünschten Startpunkt (A) durch Rechtsklick (Hier starten) auf der Karte. Anschließend fügst Du das erste Etappenziel (2) ebenfalls durch Rechtsklick (Hinzufügen) auf der Karte hinzu. Komoot schlägt dir anschließend eine erste vorläufige Route vor, die Du durch Klicken und Ziehen deinen Wünschen entsprechend anpassen kannst. Im Navigationsbereich kannst Du dann weitere Wegabschnitte (3, 4, 5 usw.) und das Ende der Tour (Hinzufügen am Ende) hinzufügen und deine Tour jederzeit beliebig formen und ausweiten. Ist deine Route perfekt, kannst Du diese benennen und speichern. Anschließend erstellt Komoot ein Profil für deine individuelle Tour, dem Du wichtige Informationen wie die Länge der Strecke, die geschätzte Fahrtzeit, das Höhenprofil, die Wegtypen und die Wegebeschaffenheit entnehmen kannst. Hier hast Du außerdem die Möglichkeit deine Route als GPX-Datei auf dein GPS-Gerät zu laden. Über das Profil kannst du die Tour jederzeit bearbeiten und veröffentlichen, um sie mit Freunden über Facebook, Instagram und Co. zu teilen.
Und unterm Strich – lieber sportlich im Sattel als faul auf der Liege
Gravel-Bikes spalten die Meinungen in der Biker-Community, da sie anders als Rennräder oder Mountainbikes nicht einem bestimmten Zweck dienen. Auch wenn sie vielleicht nicht die gleiche Leistung wie ein Rennrad auf einer Rennstrecke oder ein Mountainbike im Gelände leisten können, so vereinen sie doch von allen Radgattung wichtige Eigenschaften und machen sich durch ihre Vielseitigkeit, die Ausdauer und vor allem das komfortable Fahrvergnügen absolut einmalig. Und sind wir doch mal ehrlich, dann ist das Feature der mehrtägigen komfortablen Touren, für die die Gravel Bikes ideal sind, ein riesengroßer Pluspunkt. Im Hinblick auf das unerschöpfliche Angebot an beeindruckenden Gravel Touren alleine in Deutschland und insbesondere um München herum, den Minimalismus in Sachen Ausrüstung und das riesige Vergnügen und Abenteuer, das Gravel Touren mit sich bringen, liegt doch auf der Hand, dass Urlaub im Sattel zur Normalität werden kann.
hi
danke für die Packliste. Die hilft wirklich weiter
Immer gerne Astrid 😉 You re welcome.